Hallo,
ich habe vor 1 Jahr ein Leuchtmittel als Ersatz für einen Halo-Strahler gekauft, das sich seitdem in Etappen verabschiedet.
Hab damals pro Stück über 10 Euro dafür bezahlt.
Es sind 30 smd-LEDs verbaut. Die Leistung ist insgesamt mit 3,4 Watt angegeben.
Ich hab das Teil heute aufgemacht, weil nur noch die hälfte der LEDs leuchteten.
Ernüchterndes Bild: Auf der Rückseite der Platine sind 10 halbverschmorte smd-Widerstände mit Aufdruck "680" und in der Mitte ein Chip mit 4 Beinen
Aufdruck "MB6S" und ein + und ein -.
Die Anschlusskabel sind total verschmort, die Isolierung ist bröselig, ein Draht ist beim Aufmachen abgebrochen.
Ich nehme an, dass das in der Mitte ein Gleichrichter ist, und die Vorwiderstände 680 Ohm haben.
Die Widerstände sind jeweils für 3 LEDs zuständig (Reihenschaltung).
Meine Vermutung ist, dass die LEDs selber noch gut sind, nur die Widerstände durchgeschmort sind. deshalb sind sie auch immer in 3er-Gruppen ausgefallen.
Da das ganze eine totale Fehlkonstruktion ist, aber zu schade zum wegschmeissen, war meine Idee, statt der Widerstände Drahlbrücken reinzulöten und dem Teil eine angepasste Stromversorgung mit ordentlicher Kühlung zu verpassen.
Steh nur etwas auf dem Schlauch, was die passende Spannung und den Strom angeht.
Wie kann man das ermitteln?
Irgendjemand eine Idee?
SMD-LEDs aus Strahler - Einzelleistung???
Moderator: T.Hoffmann
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Der Chip mit den vier Beinchen ist, wie Du vermutet hast ein Gleichrichter (Brückengleichrichter).
Die SMD-Widerstände wurden wohl an der Grenze ihrer Belastbarkeit in ein einem zu schlecht wärmeableitenden Raum betrieben.
Wenn genügend Platz ist, kannst Du sie durch "normale" 68 Ohm Widerstände ersetzen.
Kannst Du die Spannung über einem Widerstand in einer funktionierenden Reihe messen? Dann können wir uns ein besseres Bild von den LED´s und ihrer Belastung machen.
Herzlich Willkommen im Forum!
Die SMD-Widerstände wurden wohl an der Grenze ihrer Belastbarkeit in ein einem zu schlecht wärmeableitenden Raum betrieben.
Wenn genügend Platz ist, kannst Du sie durch "normale" 68 Ohm Widerstände ersetzen.
Kannst Du die Spannung über einem Widerstand in einer funktionierenden Reihe messen? Dann können wir uns ein besseres Bild von den LED´s und ihrer Belastung machen.
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Danke für die Antwort.
Wenn ich das Multimeter auf Durchgangsprüfung stelle (Piepser) und berühre die Kontakte der LEDs glimmen sie schwach auf.
Anscheinend reicht die Prüfspannung dafür schon aus. Es glimmen aber alle, so dass ich mit der Vermutung richtig liege, dass sie nicht kaputt sind.
Wie meinst Du das mit ?:
Kannst Du die Spannung über einem Widerstand in einer funktionierenden Reihe messen? Dann können wir uns ein besseres Bild von den LED´s und ihrer Belastung machen.
Als Eingangsspannung ist als zentraler Anschluss 12V vorgesehen (Ersatz für einen MR16 Halogenspot).
Ich hab die Daten mal in einen LED-Rechner eingegeben, also 12V und 680 Ohm und 3 Stück in Reihe.
Blöd ist halt, dass es dabei dann 2 Unbekannte gibt.
Wenn man davon ausgeht, dass die LEDs 20mA haben, kommen 0,3 V Durchlass-Spannung raus, was nicht sein kann.
Wenn man 2,2 Volt Durchlass-Spannung eingibt, (was meiner Meinung nach realistisch ist), kommen 8 mA raus.
Können die 8mA sein, brauchen smd-LEDs nur so wenig?
Widerstände auf der Rückseite kann ich nicht so gut brauchen, weil ich da einen fetten Kühlkörper draufkleben wollte.
Drahtbrücken wären noch ok.
Wenn ich das Multimeter auf Durchgangsprüfung stelle (Piepser) und berühre die Kontakte der LEDs glimmen sie schwach auf.
Anscheinend reicht die Prüfspannung dafür schon aus. Es glimmen aber alle, so dass ich mit der Vermutung richtig liege, dass sie nicht kaputt sind.
Wie meinst Du das mit ?:
Kannst Du die Spannung über einem Widerstand in einer funktionierenden Reihe messen? Dann können wir uns ein besseres Bild von den LED´s und ihrer Belastung machen.
Als Eingangsspannung ist als zentraler Anschluss 12V vorgesehen (Ersatz für einen MR16 Halogenspot).
Ich hab die Daten mal in einen LED-Rechner eingegeben, also 12V und 680 Ohm und 3 Stück in Reihe.
Blöd ist halt, dass es dabei dann 2 Unbekannte gibt.
Wenn man davon ausgeht, dass die LEDs 20mA haben, kommen 0,3 V Durchlass-Spannung raus, was nicht sein kann.
Wenn man 2,2 Volt Durchlass-Spannung eingibt, (was meiner Meinung nach realistisch ist), kommen 8 mA raus.
Können die 8mA sein, brauchen smd-LEDs nur so wenig?
Widerstände auf der Rückseite kann ich nicht so gut brauchen, weil ich da einen fetten Kühlkörper draufkleben wollte.
Drahtbrücken wären noch ok.
- Sailor
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Multimeter auf Volt stellen (zuerst mal 20 Volt Gleichspannung) und an die beiden Anschlüsse eines Widerstandes in einer funktionierenden Reihe halten. Das muss nicht direkt Widerstand sein, es kann auch am entsprechenden Beinchen des Gleichrichters und an der ersten LED nach dem Widerstand sein.
Ist der Wert kleiner als 2 Volt, in den 2 Volt Messbereich umschalten und nochmal messen.
Nach Ohm lässt sich aus der gemessen Spannung und dem Widerstandswert der Strom ausrechnen - und schon haben wir eine Bekannte mehr.
Ist der Wert kleiner als 2 Volt, in den 2 Volt Messbereich umschalten und nochmal messen.
Nach Ohm lässt sich aus der gemessen Spannung und dem Widerstandswert der Strom ausrechnen - und schon haben wir eine Bekannte mehr.
Also. Ich hab jetzt am Ausgang des Gleichrichters ein 12V Schaltnetzteil angelötet.
Die Spannung am Widerstand sind gemessen 2,15V.
Wenn ich jetzt richtig schlussfolgere, muss ich jetzt die 2,15 V als Durchlass-Spannung in den LED Rechner eingeben, dann krige ich irgendwas zwischen 8 und 9 mA als Strom für die einzelne LED.
Wenn ich die Widerstände weglasse und Brücken reinlöte muss ich für alle zusammen eine Stromversorgung mit 2,15V und ca. 300 mA anschließen.
Stimmt das?
Bin nicht auf die Idee gekommen, dass man das so messen kann. Genial, danke.
Die Spannung am Widerstand sind gemessen 2,15V.
Wenn ich jetzt richtig schlussfolgere, muss ich jetzt die 2,15 V als Durchlass-Spannung in den LED Rechner eingeben, dann krige ich irgendwas zwischen 8 und 9 mA als Strom für die einzelne LED.
Wenn ich die Widerstände weglasse und Brücken reinlöte muss ich für alle zusammen eine Stromversorgung mit 2,15V und ca. 300 mA anschließen.
Stimmt das?
Bin nicht auf die Idee gekommen, dass man das so messen kann. Genial, danke.
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Nein, die 2,15 Volt fallen über dem Widerstand ab. Nach Ohm folgt daraus:srv86 hat geschrieben:Wenn ich jetzt richtig schlussfolgere, muss ich jetzt die 2,15 V als Durchlass-Spannung in den LED Rechner eingeben
U = R x I, I ist unbekannt, daher umgestellt I = U / R = 2,15 Volt / 68 Ohm = 0,0316 Ampere, also rund 30 mA.
Die Spannung über den 3 LED´s ist
12 Volt - 2,15 Volt = 9,85 Volt,
damit ist die Spannung einer LED
9,85 Volt / 3 LED´s = 3,28 Volt,
vorausgesetzt die 12 Volt stimmen (sollten bei solchen Betrachtungen auch gemessen werden).
Wieder was gelernt...
Vielen Dank für die Antworten und die "Nachhilfe", ich denke, den Rest werde ich wohl hinkriegen.
Insgesamt gesehen sind solche LED Leuchtmittel echte Verarschung. Wenn man mal rechnet, wie lange man so ein Teil betreiben müsste, damit man den Kaufpreis wieder raushat, und dann so eine Konstruktion mit dem Werbetext (Zitat):
"Sparen Sie Energiekosten durch unsere hochwertigen LED Strahler. Überzeugen sich noch heute von der guten Qualität.
Vorteile:
- einfache Montage
- 30 extrem helle SMD Leuchtdioden
- nie wieder durchgebrannte Lampen. Da Leuchtdioden nicht so empfindlich sind."
Das grenzt an vorsätzlichen Betrug...
Vielen Dank für die Antworten und die "Nachhilfe", ich denke, den Rest werde ich wohl hinkriegen.
Insgesamt gesehen sind solche LED Leuchtmittel echte Verarschung. Wenn man mal rechnet, wie lange man so ein Teil betreiben müsste, damit man den Kaufpreis wieder raushat, und dann so eine Konstruktion mit dem Werbetext (Zitat):
"Sparen Sie Energiekosten durch unsere hochwertigen LED Strahler. Überzeugen sich noch heute von der guten Qualität.
Vorteile:
- einfache Montage
- 30 extrem helle SMD Leuchtdioden
- nie wieder durchgebrannte Lampen. Da Leuchtdioden nicht so empfindlich sind."
Das grenzt an vorsätzlichen Betrug...
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Also bei lächerlichen 10€ und vermutlich nicht allzu hochwertigen mittlerweile mindestens vorgeschädigten aber vielleicht doch defekten LEDs würde ich das Ding entsorgen. Ansonsten: Nicht mehr direkt am netz betreiben udn behandeln wie normale LEDs, 3V pro LED und 25 bis 40 mA fließen lassen (passt ca. zu 3,4 Watt inkl. Verlustleistung der Vorschaltelektronik und 20 LEDs)
