11V - 14V Lösung

Anleitungen für "hausgemachte" LED Projekte

Moderator: T.Hoffmann

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Sailor
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Sa, 02.12.06, 12:10

Vorgeschichte:
Ich besitze ein Segelboot zum Fahrtensegeln, also mit Wohn- und Schlafgelegenheit. Für Kenner der Szene: eine Bavaria 390C. Dort sind zwei 12V - Stromkreise vorhanden: Keis 1 für für den Motor und Kreis 2 für Service. An dem Kreis 2 ist neben der Beleuchtung für Navigation und Wohnräume auch die Navigationselektronik und dier Kühlschrank angeschlossen.

Um diesen Kreis 2 geht es, und zwar um die Beleuchtung der Wohnräume.
Die Kapazität der Batterie für diesen Kreis beträgt 500 Ah aus 5x100 AH Akkus. Das höt sich viel an, ist jedoch besonders im Hochsommer nur für ca 4 Tage Energie, wenn der Kühlschrank fast ununterbrochen läuft.

Vorgabe:
Also muss Strom gespart werden, wo es ohne Sicherheitseinbuße und ohne Verschlechterung des Komforts möglich ist: an der Innenbeleuchtung.

Bei der Neugestaltung ist jeder unnötige Verlust zu vermeiden und das Licht soll in einem Bereich von ca. 11 V bis ca 14,2 annähernd gleich hell sein. Elektronische Schaltungen falle wegen der Störanfälligkeit aus, ist doch in einem Boot auch das Schwitzwasser durch den hohen Salzgehalt der Luft leitend.

Lösungsansatz:
Die Umstellung der Beuchtung von den Glühbirnchen (15 W Sofitten und 20 W Kugelbirnchen) auf 10 W Halogen brachte schon einmal 50 %, aber das reicht mir nicht. Eine LED-Lösung muß her.

OK, 3 LED´s in Reihe ist klar, um den Strom optimal auszunutzen, aber welcher Vorwiderstand? Rechne ich mit 14,2 V, sind die LED´s schon bei 12,5 V zu dunkel, rechne ich mit 12 V, sind die LED´s bei eingeschltetem Ladegerät oder laufendem Motor im Nu kaputt.

Wenn Elektronik zur Steuerung ausfällt, muss ein variabler Widerstand her!

Die Suche nach geeigneten Widerständen im einschlägigen Fachhandel verlief enttäuschend.

Doch dann fand ich sie doch, jede Menge, direkt vor meinen Augen :idea: Glühbirnchen! :idea:

Glühbirnchen haben, wenn sie kalt sind, einen relativ geringen Widerstand und im vollen Betrieb einen relativ hohen Widerstand, sie sind leicht zu besorgen und können gleich mehrere Aufgaben erfüllen:

1. den annähernd richtigen für einen größeren Spannungsbereich bereitstellen
2. eine Unterbrechung im System anzeigen
3. einen Kurzschluss im System anzeigen
4. Das System bei Kurzschluss sicher

Wenn meine Überlegungen stimmen, habe ich den nahezu idealen Vorwiderstand für meine LED´s gefunden!

:oops: Jetzt wird mir warm - schnell an den Lötkolben! :oops:

Nein vorher muss ich ja noch die Kennlinien von Birnchen besorgen - kann ich nirgendwo finden!

Also messen: Birnchen 2 W liegt gerade herum Widerstand kalt: 8,6 Ohm, Nennwiderstand Betrieb: 80 Ohm.

Mit einer derart riesigen Spanne habe ich nicht gerechnet. Schnell durch 1,2 V - Akkus einige Zwischenmessungen:

0 V: 8,6 Ohm
1,2 V: 31,5 Ohm
2,5 V: 43,0 Ohm ... usw

Klasse! Die Widerstandswerte habe ich natürlich aus Strom und Spannung errechnet, mein Amperemeter lebt also noch!

Lösung:
(*Haufen*, jetzt strikt meine Maus :evil:)

Ok - ich versuchs so.

Leiste mit 9 Reihen zu 3 LED´s Lumitronix 5 mm Warmweiss braucht eine 12V, 4W - Glühbirne als Vorwiderstand.
Gemessener Strom bei voller Batterie und eingeschaltetem Ladegerät: 174 mA
Gemessener Strom nach 2 Tagen ohne Ladegerät (12,1V) : 154 mA
Gemessener Strom nach 3 Tagen ohne Ladegerät (11,6V) : 145 mA

Spitze :lol:

Gleichen Versuch mit 0,5W - LED´s (davon habe ich 6 Stück)
2 Reihen mit jeweils 3 LED´s, "Vorwiderstand" 6W und 1,2" - Glühbirne parallel
Gemessener Strom bei voller Batterie und eingeschaltetem Ladegerät: 245 mA
Gemessener Strom nach 2 Tagen ohne Ladegerät (12,1V) : 205 mA
Gemessener Strom nach 3 Tagen ohne Ladegerät (11,6V) : 195 mA

Spitze :lol:

Jetzt noch der Dauertest:

3 Wochen - 1 Tag Vorbereitung die LED-Leuchten bleiben immer an - Boot ist außer den drei Tagen Test von oben immer am Landanschluss.

Keine Probleme mit der Schaltung! Alle Led´s leben!

Obwohl die 0,5W LED´s fast immer mit dem Nennstrom betrieben wurden, war die Möbeleleinbauleuchte nur wenig über der Umgebungstemperatur, die Anschusspins der LED´s jedoch richtig heiss, naja, das ist ja auch nur ein leiner Punkt.

Zur Kühlung mit "Bordmitteln" habe ich schon eine Idee.

So, jetzt mache ich eine Pause um mir eine neue Maus zu besorgen, das ist mir sonst zu anstrengend!

Auch wenn noch keine Bilder dabei sind habe ich hoffentlich eine Anregung zum Experimentieren mit nicht ganz so geläufigen Hilfsmitteln gegeben!
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Neo
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So, 03.12.06, 02:38

also das mit den Glühbirnen halte ich für keine gute Idee
den der anfangs wiederstand von nur ~10Ohm viel zu klein und die daraus resultierenden hohen ströme beim einschalten verkürzen die Lebensdauer enorm

auch das die LEDs heiß werden ist ein eindeutiges Zeichen für viel zu viel strom
optimahl ist ein Strom von 10-15mA wen dir die LEDs dann noch zu dunkel sind sind sie einfach zu schwach !
Kurzeitig ist es natürlich eine Lösung ihnen mehr Strom zu geben aber wie gesagt die lebensdauer sinkt und die effizienz auch

nehm doch einfach K2 LEDs und eine KSQ
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alexStyles
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So, 03.12.06, 03:45

Da kann Ich "NEO" nur zustimmen :D

K2's und eventuell eine KSQ(Konstantstromquelle)

Bei 12V hat man da auch regelrecht kein Problem mit nem Widerstand :P

und wenn man dann nen Widerstand für 14 VOlt nimmt , reicht die Helligkeit bei 12V auch vollkommen aus :D

MfG Alex
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Sailor
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So, 03.12.06, 09:33

@ Neo: Nur die 0,5 W LED´s werden an den Anschlüssen heiss, die normalen nicht.
Wie gesagt wird der Aufbau der Schaltung nur unwesentlich wärmer als die Umgebungstemperatur
Der erste (Testaufbau) mit 20 mA - LED´s läuft über ein Jahr in fast täglichem Betrieb fehlerfrei mit 15 weißen LED´s, 11000 mcd an einem 12V, 3W Birnchen.

Lt Messung mit einem Speicherscop ist der Strom beim Einschalten nicht zu hoch. Das liegt wohl an der unterschiedlichen Kennlinie von Halbleiter (LED) und Leiter (Birne).

Wenn nach deinem Vorschlag mit einem Widerstand gearbeitet wird, habe ich bei 22 mA pro LED-Reihe und 14,2 Volt kein Licht zum Lesen, wenn die Sannung auf 12,2 V zurückgeht.

Ich musste 2 Probleme unter eine Hut bringen - und das gilt für alle, die an schwankenden Spannungen arbeiten und nicht jederzeit Strom aus der Steckdose bekommen:

1. möglichst geringer Stromverbrauch
2. möglichst gleiche Helligkeit über einen relativ großen Spannungsbereich, bei einem Boot 11V-14V + Ladeimpulse

und das ganze ohne eletronische Steuerung!

@ alexStyles©

Den Einbau von K2 habe ich auch erwogen (das mache ich zuhause im Badezimmer).

Dies ist jedoch an Bord leider nicht möglich.

1. reicht der Platz nicht
2. da die Lichter einzeln geschaltet werden ist der Stromverbrauch höher als mit Halogenbirnchen

Meine Halogenbirnchen hatten 10 W, wenn ich nun den größten Teil der Leistung uber die Wärmeabfuhr der K2 und Vorwiderstand verbrate, bin ich in meiner Batteriebilanz genau so nass wie früher!

Ideale LED für den Betrie an Bord ist derzeit die 0,5 Watt, am obersten Spannungswert der Batterieanlage mit 125 mA betrieben. Und das überlebt sie länger als jede Halogenbirne, die mit den 14V + Ladeimpulse nicht lange klarkommt.

Konstantstromquelle scheidet aus, solche Teile überleben selbst bei günstigen Verhältnissen maximal 2 Jahre an Bord, dann sind sie nur nch grüner Schrott, und ich möchte Dich mal bei 2m-Wellen sehen, wie Du mit einem Gaslötkolben an der Elektronik bastelst.

Die Schaltung muss ausfallsicher sein - soweit das in der Technik überhaupt machbar ist.

Nichts für ungut, aber meine Schaltung erfüllt alle alle kriterien - und Sie stellt mir noch zusätzliche Sicherheit bei Kurzschluss sowie zusätzliche Informationen bei Fehlern im System:

Kurzschluss im System: Birnchen leuchtet Vollgas
Unterbrechung im System: Birnchen ist aus
Alles OK: Birnchen glimmt

und das alles ohne störanfällige Elektronik

Übrigens: die Birnchen für die wichtigsten Funktionen baue ich gerade am Kartentisch ein, damit habe ich von der "Kommandozentrale" immer einen Überblick über mein System.
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