Konstantstromquelle nötig ?

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

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Pollux
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Registriert: Di, 26.11.13, 15:18

Di, 26.11.13, 15:39

Hallo,

ich möchte einzelne 5 W LED (Chip on Board) mit einem Schaltnetzteil betreiben.
Bei der LED ist angegeben:
Vorwärtsspannung 15-17 V - typisch 16 V
Vorwärtsstrom: 300 mA

Mein Schaltnetzteil hat:
Ausgangsspannung: 16 V =
maximaler Ausgangstrom: 4,5 A

Ist eine Konstantstromquelle zum Betrieb nötig ?

Wenn ich die Daten der LED richtig verstehe, dann fließt durch die LED beim Anlegen von 16 V ein Strom von 300 mA.
Unter der Voraussetzung, dass das Schaltnetzteil die Spannung konstant hält, muß dann auch der Strom konstant sein.

Das sollte sogar dann gelten, wenn ich mehrere LEDs parallel an dem Schaltnetzteil betreibe.
Und zwar bis der maximale Strom des Netzteils erreicht ist.

Richtig ?

NK
Borax
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Registriert: Mo, 10.09.07, 16:28

Di, 26.11.13, 19:31

Hallo Pollux,
welcome on board!

Nein. Nicht richtig.
Ist eine Konstantstromquelle zum Betrieb nötig ?
Nicht zwingend, aber sehr zu empfehlen.
Wenn ich die Daten der LED richtig verstehe, dann fließt durch die LED beim Anlegen von 16 V ein Strom von 300 mA.
Vielleicht. Und das auch nur bei einer ganz bestimmten Temperatur.
Vorwärtsspannung 15-17 V - typisch 16 V
Kann also durchaus sein, dass die 300mA auch schon bei 15V fließen. Bei 16V sind es dann möglicherweise schon 500mA
Außerdem gilt das (wahrscheinlich) für 25°C. LEDs verändern ihre Flussspannung mit der Temperatur. Je wärmer die LED, desto niedriger die Flussspannung. Pro LED (bei 15-17V dürften es 5 in Reihe sein) beträgt der Temperaturkoeffizient etwa 2mV/°C. Bei 5 in Reihe also 0.01V/°C. Wenn die 16V bei 25° zufälligerweise stimmen sollten (der Hersteller gibt ja extra an, das es auch 15V oder 17V sein können) dann wären es bei einer typischen Betriebstemperatur von 75°C schon nur noch 15.5V. Wenn das Schaltnetzteil die Spannung konstant hält, dann bekommt die LED bei dieser Temperatur wesentlich mehr als 300mA. Wie viel mehr kann ich aber nur schätzen. Manchmal kann man das aus dem Datenblatt ablesen.
=> Man kann LEDs mit konstanter Spannung betreiben, aber man muss bei Betriebstemperatur nachmessen ob der dann fließende Strom passt. Geht also nur wenn man die Spannung regeln kann (bei definitiv zu geringer Spannung anfangen, wenn die LEDs ihre maximale Temperatur haben, langsam die Spannung erhöhen bis der 'gewünschte' Strom fließt).
Das sollte sogar dann gelten, wenn ich mehrere LEDs parallel an dem Schaltnetzteil betreibe.
Auch hier gilt das oben gesagte. Wenn die parallel geschalteten LEDs zufällig eine identische Flussspannung haben und im Betrieb die gleiche Temperatur haben (z.B. weil sie auf dem gleichen Kühlkörper montiert sind), dann kann man das so sagen.
Pollux
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Mi, 27.11.13, 11:43

Hallo Borax,

danke für Deine umfassende Antwort.

Ich hatte nach diversen Hinweisen in Foren, Internet, ... schon das Gefühl, dass das nicht so einfach ist.
Auch hatte ich bereits gelesen, dass sich der Strom bei LEDs temperaturabhängig ist, was sich auch auf den Lichtstrom auswirkt.

Aber so klar und kurz auf den Punkt gebracht, habe ich das bislang noch nicht gesehen. Jetzt ist der Zusammenhang völlig klar.

Meine ersten LEDs inkl. Kühlkörper sind in der Post. Ich werde eine Testinstallation aufbauen, alles durchmessen und hier mal berichten.

Danke
NK
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