Steckverbindung zwischen KSQ und High-Power LEDs

Schaltungen, Widerstände, Spannung, Strom, ...

Moderator: T.Hoffmann

Antworten
Leopold Stotch
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Di, 03.01.12, 14:57

Fr, 24.02.12, 22:00

Guten Abend,

ich möchte in einer 19 mm Holzplatte meines Terrariums mehrere Einbaustecker für die Verbindung zwischen der jeweiligen KSQ (außerhalb des Terrariums) und den High-Power LEDs (im Terrarium) verbauen. Leider konnte ich nach mehrstündiger Recherche keine geeignete Niedervolt Netzgeräte-Einbaukupplung finden, welche mir von der Bauart zusagen würde.

Allerdings bin ich in einem anderen Produktsektor, den Lautsprecher-Einbaukupplungen, fündig geworden. Ich hoffe die Links sind erlaubt, da sie dem besserem Verständnis dienen:
Lautsprecher-Einbaukupplung
Lautsprecher-Steckverbinder

Verbaut werden sollen vier dieser Stecker, was dann jeweils so aussieht:
Steckverbindung 1 & 2: KSQ 350mA, IP67 --> Steckverbinder --> Einbaukupplung --> 1 x PowerBar LED Leiste, 12 Nichia LEDs, CRI 90+
Steckverbindung 3: KSQ 350mA, IP65 --> Steckverbinder --> Einbaukupplung --> 2 x Cree XP-E, rot, 118 Lumen
Steckverbindung 4: KSQ 350mA, IP65 --> Steckverbinder --> Einbaukupplung --> 2 x Cree XP-E, royalblau, 500mW


Optisch und von der Bauart ist die Lautsprecherkupplung für mich perfekt. Aber funktioniert das auch alles so, wie ich mir das vorstelle? Oder hält diese Steckverbindung vielleicht der Belastung nicht stand? Ich muss zugeben, ich bin auf diesem Gebiet wirklich nicht sehr erfahren und wusste deswegen auch nicht so recht, nach welchen Kriterien ich das Web durchsuchen sollte.

Viele Grüße
O.Mueller
Moderator
Beiträge: 4089
Registriert: Do, 23.02.06, 15:08
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Do, 15.03.12, 11:28

Was zu beachten ist : die Stecker müssen den Strom aushalten der drüber läuft. Und ganz wichtig : im laufenden Betrieb sollte eine PowerBar niemals per Ausstecken von der KSQ getrennt werden und schon gar nicht einfach angeschlossen werden. Immer erst die KSQ ausschalten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die LED bis hin zum Totalausfall beschädigt werden. Der Fachmann spricht hier vom "Prellen", das gilt es dringend zu vermeiden.
bulldog06
User
User
Beiträge: 15
Registriert: So, 04.01.09, 21:03

Do, 15.03.12, 11:43

Wie wäre es mit XLR steckern die haben immerhin eine sicherung gegen herausrutschen und haben 3-5 Pole die auch den strom von großen KSQ´q aushalten und kosten auch nicht die welt.
Drooter
Mega-User
Mega-User
Beiträge: 142
Registriert: Do, 26.01.12, 18:04
Wohnort: Tief im Süden

Do, 15.03.12, 12:15

Auch eine Option wären 6,3mm Klinke oder SpeakOn-Anschlüsse,
die sind extra auf große Ströme ausgelegt (hier:50A) und haben 4 oder 8 Pins, durch die man nur einen Stecker für mehrere Lines benötigen würde. Außerdem haben diese Stecker einen Bajonettverschluss, die ein Herausrutschen verhindern (ich habe schon Stecker gesehen, die samt Buchsen die von nicht mit diesen Steckern vertrauten Personen aus LS-Boxen herausgerissen wurden).
Leopold Stotch
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Di, 03.01.12, 14:57

Do, 15.03.12, 12:48

Grüß euch,

also ich habe diese Lautsprecher Einbaustecker bereits bestellt und eingebaut. Funktioniert bestens. :)
O.Mueller hat geschrieben:Ansonsten besteht die Gefahr, dass die LED bis hin zum Totalausfall beschädigt werden. Der Fachmann spricht hier vom "Prellen", das gilt es dringend zu vermeiden.
Danke für die Info. Kannst du mir vielleicht noch erklären, was genau beim Prellen beschädigt wird?

Viele Grüße
O.Mueller
Moderator
Beiträge: 4089
Registriert: Do, 23.02.06, 15:08
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Do, 15.03.12, 13:28

Ich selber nicht, aber vielleicht kann unser Techniker das kurz machen, ich frag ihn mal.
ustoni
Auserwählter
Auserwählter
Beiträge: 2140
Registriert: Sa, 04.06.11, 12:39
Wohnort: Mechernich

Do, 15.03.12, 14:07

Zitat Wikipedia:
Als Prellen wird ein mechanisch ausgelöster Störeffekt bei elektromechanischen Schaltern und Tastern bezeichnet: Statt des sofortigen elektrischen Kontaktes ruft die Betätigung des Schalters kurzzeitig ein mehrfaches Schließen und Öffnen des Kontakts hervor. Ebenso kommt es beim Ausschalten der Schalter bzw. Loslassen der Taster nach der ersten Unterbrechung zur wiederholten erneuten Kontaktgabe. Der Grund sind Federungen an Bauteilen der Schaltermechanik, die ihre Ursache in dem physikalischen Effekt des elastischen Stoßes haben.
Näheres siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Prellen
Ein Prellen kann grundsätzlich überall dort auftreten, wo ein elektrischer Kontakt mechanisch hergestellt wird, also auch bei Steckverbindern.

Das Prellen ist aber nicht die Ursache der Beschädigung der LEDs. Der Grund liegt vielmehr in der KSQ. Fast alle KSQs (es gibt Ausnahmen) regeln den Ausgang bei sekundärer Trennung des Verbrauchers auf die maximal mögliche Ausgangsspannung hoch. Dabei wird ausgangsseitig ein Kondensator auf diese Spannung geladen.
Wenn in diesem Zustand die LEDs wieder angeschlossen werden, entlädt sich der Kondensator schlagartig auf den Wert der Vorwärtsspannung der LEDs. Dabei fließt kurzzeitig (einige Mikro- bis Millisekunden) ein Strom, der ein Vielfaches des erlaubten Maximalstroms beträgt. Dadurch wird die LED unweigerlich beschädigt.

Beispiel: Die 700mA-KSQ Art.Nr. 95077 hat einen Ausgangsspannungsbereich von 9 bis 48 V. Bei offenem Ausgang stellt sich eine Spannung von mindestens 48 V ein. Schliesst man hier jetzt eine Reihenschaltung aus 6 Samsung 3535-LEDs an, entlädt sich der Kondensator von 48 V auf einen Wert von 19,8 V. Der dabei entstehende Stromimpuls hat einen sehr hohen Energiegehalt.
Leopold Stotch
User
User
Beiträge: 20
Registriert: Di, 03.01.12, 14:57

Sa, 24.03.12, 16:10

Wow, sehr verständlich erklärt und für mich jetzt auch wirklich nachvollziehbar. Ich hoffe ich habe bisher nicht all zu viel Schaden angerichtet, indem ich das schon ein paar Mal gemacht habe. ;)

Hätte deinen Beitrag jetzt noch gerne bewertet aber leider habe ich dafür noch zu wenig Forenbeiträge. Trotzdem: 5 Sterne!

Viele Grüße
Benutzeravatar
Achim H
Star-Admin
Star-Admin
Beiträge: 13067
Registriert: Mi, 14.11.07, 02:14
Wohnort: Herdecke (NRW)
Kontaktdaten:

Sa, 24.03.12, 17:07

Wenn man viele Kontakte hat, kann man auch einen D-Sub (zum Beispiel 9polig) nehmen. Die sind recht günstig. Die normale Ausführung hält Ströme bis 3A je Kontakt aus. Wenn man mehr drüber leiten will, entweder den Strom auf mehrere Kontakte aufteilen oder die Hochstrom-Version (je nach Ausführung: bis 10A, 20A oder 40A belastbar) verwenden.

Bild
Antworten